Donnerstag, 18. Februar 2021

Autorität kommt von Integrität!

Praktiziere, was du predigst oder predige, was du praktizierst!

Gandhi musste zwei Wochen warten, um einem Kind zu raten nicht zu viele Süßigkeiten zu essen. Die Mutter des Kindes wunderte sich und fragte Gandhi: „Warum hast du meinem Kind diese einfache Tatsache erst nach zwei Wochen gesagt?“ Gandhi antwortete: „Ich selbst hatte an diesen Tagen viele Süßigkeiten gegessen. Ich musste diese paar Wochen darauf verzichten, um dem Kind dasselbe zu raten!“

Der schlimmste Feind der eigenen Predigt ist das eigene „Ich“! Es murmelt, wenn man inkonsequent ist. Man kann ein tapferes Gesicht aufsetzen, aber das „Ich“ arbeitet dagegen. Das ist ein guter Zeitpunkt, Dinge zu berichtigen und mit sich selbst stimmig zu werden. Bald kann man aber auch einen Zustand erreichen, in dem man das „Ich“ nicht mehr hört. Es wird taub und das ist eine gefährliche Phase.

Man kann Reichtum anhäufen, Menschen töten, Dinge unterschlagen, jemanden ausbeuten, sich betrinken und viele unmenschliche Tätigkeiten begehen, aber nichts davon fühlen und auf einem Podium stehen um der Welt Frieden und Freude zu predigen. Diese Menschen sprechen von der Kanzel und von Podien, nicht aus Überzeugung, sondern aus Angst. Menschen, die Autorität mit Hilfe von Gewalt und Unterdrückung aufweisen, sind innerlich oft Feiglinge.

Die Menschen waren von Jesus erstaunt: „Er predigt mit Autorität!“

Die Menschen hatten den Lehrern des Rechts viele Male zugehört. Aber wahrscheinlich haben diese das Herz der Menschen nicht erreicht. Aber hier geht es um eine andere Erfahrung.

Viele Menschen kennen die Inkonsistenz mancher Prediger. Selbst wenn diese es klug verstecken, werden ihre Augen die Ungereimtheiten verraten. Wenn sie es auch in den Augen verstecken können, stört sie das eigene „Ich“. Wenn sie das „Ich“ unter Kontrolle haben, gibt es dieses nicht mehr. Sie haben es getötet.

Auf der anderen Seite fürchten sich Menschen mit Integrität nicht vor Drohungen und sie nehmen sich kein Blatt vor den Mund. Sie mögen nicht lautstark sein, doch sind sie stark und stabil in ihrer Artikulation. Man kann sie nicht kaufen. Man kann sie nicht mit Gewalt und Verlockung beugen.

Ich rede nicht von Perfektion in einer Person – verwechselt das nicht. Vielmehr rede ich von Integrität! Sie stehen zur Wahrheit, auch wenn diese sie blamiert, und lügen nicht, auch wenn es ihnen Ruhm bringen würde.

Dies sind Personen, die sich für ihre Fehler entschuldigen, die „ich weiß es nicht“ sagen und bescheiden genug sind, um ihre Begrenzungen zu akzeptieren.

Jesus‘ Autorität und Tapferkeit kommen von seiner Integrität und sicher nicht von einem Gefühl der Perfektion oder einem Gefühl, dass er der Sohn Gottes ist.

Furcht spaltet, zwischen dem, was man ist und was man sein möchte oder nicht sein möchte.

Fürchte dich nicht. Sei einfach du selbst. Dein Leben und Handeln sind die besten Materialien zum Predigen.

---------

Bei diesem Text handelt es sich um die Übersetzung des Originaltextes vom 30. 01. 2021

Mittwoch, 10. Februar 2021

Haben wir Ihn wieder verraten?

 Zu den größten Herausforderungen und Problemen derer, die der Öffentlichkeit dienen, gehört der Nepotismus. Eine unangemessene Verbundenheit zu Nahestehenden und Verwandten! Sie verlieren ihre ursprüngliche Begeisterung der Gesellschaft zu dienen um sich in einem sehr kleinen Kreis zu verfangen.

Die meisten Politiker in Indien häufen und unterschlagen Reichtum für ihre Familien, von welchen manche mehrere haben!

Wenn sie sich vom sozialen Dienst abwenden, wird es allmählich soziale Ausbeutung. Sie beginnen zu manipulieren und nutzen die Armen aus, denen sie dienen sollten!

Jesus hatte sein Zuhause für eine Mission verlassen. Der Ruf nach dieser Mission war so stark in ihm, dass kein Zurückkehren und keine Abwendung davon für ihn möglich waren. Er war sicher mit vielen Versuchungen, Angst, Depression durch die fehlende Reaktion der Menschen, Frustrationsgefühlen und Gedanken über die Sinnhaftigkeit der Mission konfrontiert, die zu einem Verlassen seiner Mission hätten führen können. Wahrscheinlich war er aber ein zäher Charakter, entschlossen und zielstrebig. Er widerstand den Konfrontationen bis zum Schluss!

Er lud bestimmte Menschen ein, sich seiner Mission anzuschließen. Dies ist auf jeden Fall eine Indikation dafür, dass er die Mission voran tragen wollte! Festigung und Weiterführung der Mission müssen seine ständige Sorge gewesen sein.

Hierfür ist die Wahl der Personen interessant. Seine Weisheit ist bemerkenswert. Er suchte nach Charakteren, die seine Mission aufrechterhalten konnten. Es ist nicht deren Beruf, der Jesus gereizt hat, wie viele meinen, sondern ich glaube es ist deren Charakter, der Jesus dazu gebracht hat, diese Individuen einzuladen. Nicht alle Fischer haben den gleichen Charakter. Nicht alle Steuereintreiber hatten die gleiche Qualität! Also war es nicht deren Beruf, der den Anstoß dazu gegeben hat, sie aufzusuchen, sondern der Charakter eines speziellen Individuums, der Jesus wahrscheinlich zugesagt hat.

Bildung, Familienstatus, Kastenhintergrund, IQ-Leistung und psychologische Stabilität sind Eigenschaften, die Menschen in jeder Organisation, auch in religiösen Berufungen, suchen! Aber hoch gebildete Mitglieder benutzen ihr gemeinsames Wirken, um dumme Entscheidungen zu treffen! Intelligente Gemeinschaften verbringen ihre Zeit damit, sinnlose Diskussionen zu führen!

Steuereintreibung war ein Beruf, den die Menschen hassten! Fischer waren ganz am Rand der sozialen Struktur! Und doch erhielt Jesus durch sie Möglichkeiten. Durch die gesamten Evangelien haben wir gelesen, wie seine nahen Jünger sich zankten, reizbar waren, sich um Positionen stritten und vieles mehr. Diese menschlichen Unzulänglichkeiten sind Jesus‘ Meinung nach offenbar kein großes Hindernis seiner Mission. Damit kann man umgehen! Es gab einen Misserfolg in der Person von Judas Ischariot. Er ist von seinen privaten Plänen, seiner Klugheit, Geld und schließlich Verrat eingenommen.

Die Lektion ist daher, dass es zu einem Zusammenbruch eines einzelnen Charakters, einer Gesellschaft, einer Religion, einer Gemeinschaft oder sogar einer Familie kommen könnte, wenn Personen wie Judas eingedrungen sind.

Erinnern wir uns daran, dass auch Judas ein Jünger war, von Jesus auserwählt! Unter dem Erscheinungsbild eines Jüngers kann man also viel machen! Die eigene Kaste organisieren, riesige Ersparnisse vom gemeinschaftlichen Kapital nehmen, die Armen schäbig behandeln, ungerechtfertigte Verbindungen zu den Reichen und Mächtigen pflegen, Überstunden arbeiten um die Leiter der Macht empor zu steigen und vieles mehr.

Das Christentum ist auf viele Weisen immer noch ein Misserfolg, wenn auch nur aufgrund dieser Pseudo-Jüngerschaft! Es hat riesige Infrastrukturen, erhebliche organisatorische Fähigkeiten und Kapazitäten, Millionen Mitgliedschaften und trotzdem sehnt sich die Welt nach Frieden, sie ruft verzweifelt nach Essen, sie ermattet unter der Armut. Tausende sterben den Hungertod, Millionen werden an der Kriegsfront ausgelöscht!

Sehr oft stand die Kirche als ein stiller Zuschauer vor dieser immensen Unmenschlichkeit und unterstützte diese dadurch! Manchmal wurde sie sogar explizit befürwortet!

Die Jünger verließen ihren Beruf, ihren Besitz und ihre Familie um der Mission Christi zu dienen! Durch diese kreierte er eine Abhängigkeit von den Menschen. Wenn du von anderen abhängig bist, um an Essen zu kommen und um zu Überleben, wirst du ihnen zwingendermaßen dienen.

Übrigens: Judas hatte ebenfalls eine Vision und eine Mission! So wie auch Hitler seine hatte. Daher kann eine gute Zusammenfügung einer kristallklaren Vision, einer Mission oder von Zielen einen organisatorischen Erfolg liefern, aber kein einziges menschliches Herz erreichen!

Haben wir Jesus wieder verraten?

Markt-Spiritualität!

Gedanken zum dritten Fastensonntag Moses führte einen Ruhetag ein. (Exodus 20/1-17) Vor vielen Jahren las ich ein Buch namens Intimate enemy...